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Die Hasenpest erreicht den Kreis Viersen



Im Raum Kempen und Süchteln sind Fälle der Hasenpest (Tularämie) labordiagnostisch bestätigt worden. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die vorwiegend bei Feldhasen und anderen Nagetieren auftritt. Der Erreger (Francisella tularensis) kann aber auch auf andere Tiere und den Menschen übertragen werden (Zoonose).

Der Erreger überlebt in der Umwelt (Erdboden, Schlamm oder Wasser) mehrere Wochen bis Monate. Menschen infizieren sich vor allem bei intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen sowie beim Umgang mit Kadavern – insbesondere beim Enthäuten und Ausnehmen erlegten Wildes. Der Erreger dringt beim Kontakt mit infizierten Tieren über kleinere Verletzungen in die Haut ein. Aufgrund der niedrigen Infektionsdosis reicht bereits das Einatmen von erregerhaltigem Staub beim Umgang mit Tierkörpern aus, um eine Erkrankung auszulösen. Eine Infektion über unzureichend erhitzte Nahrungsmittel oder kontaminiertes Wasser ist ebenfalls möglich.

Neue Studien der Veterinärmedizinischen Universität Wien bekräftigen Theorien, dass auch Hunde als Zwischenwirt für die Erkrankung dienen könnten, wenn ein direkter Kontakt zu infizierten oder erkrankten Wildtieren bestand. Die Hunde bilden selbst keine oder kaum Symptome der Erkrankung aus, können aber als unerwarteter Überträger des Bakteriums auf den Menschen in Frage kommen.

Diese vorbeugenden Maßnahmen sollten beachtet werden:

Ungeschützter Kontakt zu Wildtieren, besonders Feldhasen und anderen Nagetieren, sollte vermieden werden. Das gilt insbesondere bei offensichtlich kranken Tieren.

Ungeschützter Kontakt zu Kadavern von Wildtieren sollte ebenfalls vermieden werden.

Es ist arttypisch, dass junge Feldhasen in Erdmulden am Weges- oder Feldrand hocken. Die Häsin ist meist in der Nähe und die Jungtiere sind nicht von ihrer Mutter verlassen. Diese Tiere benötigen keine Hilfe und sollten auch aus Eigenschutz nicht aufgenommen werden.

Hunde sind anzuleinen. Infizierte und geschwächte Hasen sind leichte Beute und eine Übertragung kann nicht ausgeschlossen werden.
Jäger sollten beim Versorgen der Feldhasen Einmalhandschuhe und eine Atemschutzmaske tragen.

Der Kreis bittet darum, den Fund von verendeten Feldhasen an den zuständigen Jäger oder das Kreisveterinäramt (Tel.: 02162/ 39-1309) zu melden, damit gegebenenfalls eine labordiagnostische Untersuchung eingeleitet werden kann.


Weitere Informationen: >RP-Online


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